Nachdem der Rettungsschwimmer die Feuerqualle entdeckt hatte – »Hier, äh, Vorsicht, ne?« – ging es den ganzen Abend um nichts anderes.
Zwei Frauen ließen sich die Beine mit Rasierschaum einsprühen und fachsimpelten darüber, wo der Schmerz am größten gewesen war: in Italien, Kroatien oder auf Korsika. Quer über dem Sprungbrett spannte sich seit der Entdeckung ein Seil; die Förde schwappte unruhig. Eine Gruppe, alle um die 50, schwenkte enttäuscht ihre Cocktailgläser, sie glaubte, umsonst gekommen zu sein. Ein paar Mutige gab es, sie trugen Neoprenanzüge und stippten im Wasser panisch nach der Qualle. Die ließ sich gemächlich treiben, ganz so, als hätte eher sie Urlaub und könnte endlich mal ausspannen. Schön sah sie aus. Von oben betrachtete ich ihr Inneres. Aus meinem Haar kugelte sich die Ostsee, ich roch Salz und Algen und war drauf und dran, mich davon zu überzeugen, nun auch sorglos sein zu müssen.