Ich wollte weiterhin Feierabendreporter, mißbrauchter Lehrling und gut bezahlter Vorarbeiter sein. Eines Tages würde ich genauer wissen, was ich zu tun hatte und was nicht. Bis dahin mußte ich die Kühnheit haben, meine Zeit zu vergeuden und mich selber in der vergehenden Zeit zu belauschen. Wilhelm Genazino: Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman. München: dtv,…
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Der Rhythmus einer großen Stadt
Kannst du’s hören?Spürst du es?Das leise Zittern in der LuftIn der Stille dieses RaumsEin Puls der durch die Wände gehtEin Sturm der um die Häuser wehtEs pocht, es flackert, stockt und rastDer Rhythmus einer grossen Stadt – Rhythmus Berlin Kante: Der Rhythmus einer großen Stadt (Prolog) in: Kante Plays Rhythmus Berlin, Edition Kantine 2007.
Read moreKarte und Gebiet
Es gibt einen geeigneten Moment, um Dinge zu tun und sich dem möglichen Glück zu stellen, dabei kann es sich um einen Zeitraum von ein paar Tagen, ein paar Wochen oder sogar ein paar Monaten handeln, aber diese Chance bietet sich nur ein einziges Mal, und wenn man sie später erneut zu ergreifen versucht, ist…
Read moreDie Jahre
Man schrieb Sätze von Schriftstellern über das Leben in ein Heft und entdeckte, wie berauschend es war, sich in Wörtern wieder zuerkennen, ›existieren ist trinken ohne Durst.‹ Man war überwältigt von einem Gefühl des Absurden und des Ekels. Unsere klebrigen Körper trafen auf das ›Geworfensein‹ des Existenzialismus. Annie Ernaux: Die Jahre. Aus dem Französischen von…
Read moreDie Möwe
TRIGORIN Ich habe nichts begriffen. Aber ich habe mit Interesse zugesehen. Ich habe Ihnen jedes Wort geglaubt. Und das Bühnenbild war schön. Anton Tschechow: Die Möwe. Rowohlt E-Book 2014. Link zum Zitat: http://bit.ly/2DK1Pus
Read moreNichts als Blüten und Wörter
Meine Hände in seinen Hosentaschen, er presst mich an seinen Bauch, mein plapperndes Blut erwacht zu unserer schlaflosen Nacht, wir lassen den Tag draußen vor der Tür. Seit unserer Ankunft habe ich den Körper einer anderen. An diesem Abend habe ich Kaffee gemacht. Der Zucker klebt mir in den Augen und ich habe keine Ahnung,…
Read moreDas Büro I: Direktor Beerta
Die Kopfschmerzen dauerten bis zum Abend des folgenden Tages an. Danach fühlte er sich ungewöhnlich klar. Er sah seine Zukunft in einem scharfen Licht, ohne jede Illusion. Es gab keinen Ausweg. Man wird älter. Man muss leben. Wenn man unabhängig bleiben will, muss man eine Arbeit haben. Es schien eine schlüssige Begründung, und doch suchte…
Read moreKleiner Versager
Du bist nicht das, was du willst. Du bist das, was dich ebenfalls will. Gary Shteyngart: Kleiner Versager. Aus dem Englischen von Mayela Gerhardt. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag, 2015. S. 350.
Read moreTakeshis Haut
Manche Orte bewohnst du nicht, sie bewohnen dich. Haben sich mit Fundament in dich hinein gesetzt. Sie werden bleiben. Du bist eine wirre Architektur in weiter Landschaft, hier und da eine Aussicht. Lucy Fricke: Takeshis Haut. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2015. S. 115.
Read moreSchrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich
Ich war streckenweise so übel drauf wie seit der Pubertät nicht mehr und habe beinahe drei Mead-Kladden vollgeschrieben bei dem Versuch, herauszufinden, an wem es denn nun lag, an ihnen oder bloß an mir. David Foster Wallace: Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich. Deutsch von Marcus Ingendaay. marebibliothek. Autoren erzählen ihre Geschichten vom…
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