Ort

Wir trugen uns durch den Nebel eines altgewohnten Schmerzes auf knirschend-brennendem Papier eingefasst in bleischwere Rücken, die dumpf-stöhnend fielen von den Bäumen der Angst. Wir befinden uns jetzt hier, und die Erde schmatzt. Nur das Fehlen von Farbe erzeugt Dystopie, entlarvst du mit kühlem Blick den Ort. Du nimmst ihm allen Zauber, die schwarze Magie des nachgelagerten Denkens – Zerdenkens – des für sich stehen sollenden Moments, den du auch später noch in Schönheit wissen möchtest. Ich atme tief ein, lache, lege den Hohn frei. Genugtuung breitet sich aus, tränkt die Umgebung in helles Sein, macht unsere Gesichter glänzend. Wir sind strahlend nun und mit wilder Freude bepackt; wir haben sie uns aus den Rinden geschabt und vom Borgen gesprochen.

Diebisch staksen wir über den moosweichen Grund, sammeln das spitze Holz unter den Brüsten, füllen den Nabel mit klirrend-klarem Nass. Aus unserem Haar sprießen die Knospen, wir lassen es nisten in den Kehlen und weben weite Seile aus Weide, Wunsch und Wahn. Bis das Licht vergeht, bis wir ruhen müssen, bis es wieder wird wie es einmal war.

Doch die Furcht ist mir vergangen.
Wir befinden uns jetzt hier, und die Erde schmatzt.

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