Schlagwort: Alltag
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Erker
Es mag ein Zauber liegen auf diesem Tag, der mit klirrender Kälte überzogen ist und Wintersonne. Der Wind pfeift Tränen in die Augen; im Undurchdachten läuft es sich gut. Zum Ende hin wird die Gegend urban, und wer nun den Blick hebt, der wird das Mädchen
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Grau
Durch die Gänge rascheln recycelte Polyester-Mäntel, im dritten Aufgang fällt ein Portemonnaie durchs Treppenhaus. Die Tür erzeugt massiven Druck, das ist doch so nicht gedacht, denk ich fast. Bevor ich aber den Türöffner finde, bin ich schon draußen
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Power
Fremde Tiere streifen durchs Gebälk. Komm und hol‘ mich. Vor einem Café ist die Unterhaltung zweier Männer zu hören, sie sprechen mit amerikanischem Akzent. Die Oktobersonne tut ihr Bestes, um sie zu übertönen, der Flat White vor mir auch
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Play-Doh
Es gibt Gelee, das kältet in den Knochen. Des Nachts folgt ein krümmendes Ziehen in Zeigefinger und Daumen, als würden Themen sich einstechen, noch bevor sie verbal ergriffen, mit Sprache überworfen und eingenetzt werden können damit
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Hilfe
Plötzlich wollen wir einen Berg erklimmen, hier soll es golden schimmern um uns; gingen wir in den Wald, so trügen wir eine Silberlegierung. Unsere Decken schweben der Kühlung wegen einen Meter über dem Boden
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Zaun
Auf das krause Haar den Hut, der Sehnsucht ruft. Raus in die Stadt und schau! Da sitzen sie noch alle vor ihren Hütten, an herausgetragenen Holztischen, auf dazu gewürfelten Sitzgelegenheiten
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Putz
Der Mörtel kommt ihm aus dem Oberarm, mit Wucht platziert er ihn neben dem Kopf des Maurers. Der zieht die Kartätsche über den frischen Putz
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Stille
Manche gleiten. In Schlaghosen, über den Asphalt, durch die Einkerbungen regennasser Straßenübergänge. Im Zug trifft sich zufällig ein Paar
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Wange
Im Zufall angekommen, kleinschrittig durch den Kiez. Starte ich morgens vor sieben, bin ich bekannt. Aktentasche, Hund, das Kind